/
Axel Wirtz |
„Engagiert, gradlinig, durchsetzungsstark“:
Tiefe Trauer um Axel Wirtz
Axel Wirtz ist tot. Im Übrigen gehe es ihm trotz seiner Erkrankung recht gut, er mache Fortschritte und sei sehr optimistisch, sagte er noch. Nun ist Axel Wirtz im Alter von 67 Jahren dann doch überraschend schnell gestorben. Anfang des Jahres war er schwer erkrankt. Am vergangenen Mittwoch hatte er noch an der Weihnachtsfeier der CDU-Fraktion der Städteregion teilgenommen und war dabei guter Dinge. Auch hat er noch Termine wahrgenommen als Stellvertreter von Städteregionsrat Tim Grüttemeier. In dieses Amt war er im Januar 2018 mit eindeutiger Mehrheit des Städteregionstags gewählt und nach der Kommunalwahl 2020 bestätigt worden. „Sein Tod macht mich sehr betroffen, ich verliere einen langjährigen Wegbegleiter“, würdigte der Städteregionsrat seinen Stellvertreter gegenüber unserer Zeitung. „Wir haben in der Sache manchmal hart gestritten, in Erinnerung bleiben wird er mir aber als ein Kommunalpolitiker und Mensch, von dem ich in 30 Jahren gemeinsamen politischen Wirkens sehr viel lernen konnte.“ Ähnlich äußerte sich auch Carl Meulenbergh, ehemaliger CDU-Landtagsabgeordneter und letzter Landrat des Kreises Aachen. „Ich habe vor zwei Wochen noch mit ihm gesprochen, da hatte ich einen guten Eindruck. Sein plötzlicher Tod schockiert mich. Er hat über viele Jahre die Kommunalpolitik geprägt.“ Axel Wirtz wurde am 23. Juni 1957 in Stolberg geboren, wo er auch einige Zeit im Schul-, Kultur- und Sportamt sowie im Sozialamt arbeitete. Früh engagierte er sich in der Kommunalpolitik. 1971 trat er der Jungen Union bei, zwei Jahre später der CDU. In den Stolberger Rat wurde er erstmals 1984 gewählt; unter anderem war er dort Vorsitzender des Sport- und des Schulausschusses. Von 1988 bis 1999 war er Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, danach wurde er Vorsitzender des CDU-Kreisverbands. Sein weiterer beruflicher Werdegang hatte ihn 1981 an die RWTH Aachen geführt, bis er von 1999 Mitglied des NRW-Landtages wurde. Zweimal holte er später seinen Wahlkreis direkt; 2017 schied er aus, weil sein Listenplatz nicht mehr zog. In Düsseldorf war er zeitweilig auch Vorsitzender des Sportausschusses. Der Sport war immer seine Leidenschaft; erst im April war er zum Vorsitzenden der SG Stolberg wiedergewählt worden. Dieses Amt hatte er 20 Jahre lang inne. „Zwei Jährchen“ wolle er noch dranhängen, sagte er damals. Auch Jochen Emonds zeigte sich gegenüber unserer Zeitung tief betroffen vom Tod seines langjährigen Wegbegleiters. „Axel hat mich seit meinem Eintritt in die CDU enorm geprägt“, sagte der Vorsitzende des Stadtverbands Stolberg und der Fraktionen im Stadtrat und im Städteregionstag. „Er war eine besondere Persönlichkeit: engagiert, gradlinig und durchsetzungsstark. Auch im ehrenamtlichen Bereich war er über die Maßen engagiert. Nicht nur uns wird Axel fehlen.“ Hendrik Schmitz, Kreisvorsitzender der CDU Aachen Land und
Landtagsabgeordneter aus Baesweiler, erklärte, Axel Wirtz habe „christlich-demokratische
Politik und Werte in unserer Region über Jahrzehnte geprägt. Er war Mentor
und Ratgeber für viele von uns.“ Bis zuletzt sei er für seine Heimat
und die Menschen aktiv gewesen. „Vieles wird auch über seinen Tod hinaus
mit seinem Namen verbunden sein. Unsere Gedanken sind in dieser schweren
Zeit bei seinen Söhnen, seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.“ Der Verlust wiege für die ganze Stadt Stolberg schwer, betonte Stolbergs Bürgermeister Patrick Haas (SPD). „Ich habe Axel Wirtz bei meinem ersten politischen Engagement als sachkundiger Bürger im Sportausschuss als Vorsitzenden kennengelernt und seine Leidenschaft für dieses Thema stets geteilt. Er war viele Jahre ein wichtiger und hervorragender Repräsentant unserer Stadt und unserer Region“, sagte Haas. Und ergänzte: „Bis zuletzt habe ich gehofft, dass ich solche Worte nicht schon jetzt formulieren muss.“ Sehr persönlich erinnerte sich auch Elisabeth Paul an ihre letzten Begegnungen mit Axel Wirtz. Auch sie ist stellvertretende Städteregionsrätin und als Mitglied der Grünen langjährige Weggefährtin des CDU-Politikers in der schwarz-grünen Koalition im Städteregionstag. „Ich war immer sehr beeindruckt davon, wie gelassen und optimistisch er seine Krankheit angenommen hat“, sagte Paul unserer Zeitung. „Er hat gesagt, das ,Herrgöttchen‘ sei doch an seiner Seite.“ Politisch sei Wirtz lösungsorientiert und sachbezogen gewesen; persönlich immer gut gelaunt und heiter. „Er war für mich die Verkörperung des prallen Lebens“, sagte Paul. Quelle: Aachener Zeitung |